Nordkap 2005

Bergen - Hamburg

Bergen – Stavanger – Vigrestad – Kristiansand – Horsens – Hamburg – Lörrach

Tag 25

Bergen - Vigrestad (km 315)
15. Juli 2005

Das Morgenessen in diesem feinen Hotel ist sehr reichhaltig.

Die Strassen sind noch nass, der Himmel stark bewölkt, der Wetterbericht ungünstig. Schlimmer als gestern kann’s ja nicht mehr werden. Die Reise geht auf der E 39 nach Süden.

Bei Halhjem wartet die Fähre schon. Natürlich regnet es. Bei der Überfahrt nach Våge lässt er nach, aber umso heftiger einzusetzen, als wir von Bord gehen.

Die nächste Fähre geht bei Hodnanes. Dasselbe Prozedere, diesmal noch etwas heftiger. Eine Dame fasst für mich Fremdling das Desaster so zusammen: „this is Norway“. Man wisse nie, wie das Wetter spiele. Sie wohne in Trondheim und besuche hier ihre Mutter.

Bei Leirvik ist die Fähre durch ein Tunnel ersetzt worden; über 7 km lang und 260 m unter dem Meeresspiegel! Der Regen fällt jetzt kübelweise.
Wovon nur bin ich heute morgen ahnungsloserweise ausgegangen? So was gab’s bis jetzt noch nie.

Haugesund müsse man gesehen haben, heisst es im Führer; das norwegische Ferienparadies überhaupt. Der Abstecher liegt jetzt doch drin, wo die Sonne in aller Unschuld zurück gekommen ist. Nun, eine echte Überraschung bleibt beim Bummel durch die Stadt aus. Viele Läden lassen Touristen vermuten, die Hafenpromenade ist eine einzige Baustelle. Ausflugsboote aus allen grösseren Destinationen an der Küste machen hier Station. Noch sind hier die Ferien nicht ausgebrochen. Nach Süden führt die E 39 durch eine Schärenlandschaft, hügelig mit zahllosen schönen Ausblicken aufs Meer. Die Fährstation in Arsvågen ist mehrspurig ausgebaut, offenbar des zeitweilig grossen Ausflugsverkehrs wegen.
Die einheimischen Biker drängeln an die Spitze der wartenden Kolonnen.
Es ist wieder wärmer geworden. Herrlich diese Ruhe und die leichte Brise. Die Zeit reicht noch, die Stiefel auszuziehen und sie zusammen mit den Socken an der Sonne trocknen zu lassen.
Von Mortavika sind es noch 30 km nach Stavanger. Wieder ein Fjordtunnel, 4 km und 113 m tief, jener von Mosteroy 5.5 km und 223 m tief. Vierspurige Strasse; was für unglaubliche Bauwerke!

Stavanger selbst ist ein recht weitläufiger Komplex. Auf der Suche nach dem Hafen trifft man im ersten Moment auf verwirrend viele Einbahnstrassen, unvermittelt findet man sich dann auf dem grossen Viadukt, der über den Hafen führt. Unübersehbar sind die Fährzufahrten und die langen Autokolonnen nach DK und GB. Weiter hinten der Fischerhafen, wo Meeresfrüchte angeboten werden. Ein paar Schritte weiter das Museum über die Erdölförderung und die Befestigung des sich durch die Oelförderung absenkenden Meeresbodens. Noch weiter, am Nordabhang, endlich die gepflegte Altstadt mit ihren zahllosen kleinen Läden, Butiken, Bars und Restau- rants. Ein überaus lohnender Besuch.

Die Reise geht noch ein Stück weiter auf der E 39 in die Provinz Vaeren. Ein vollständig anderes Landschaftsbild bietet sich hier. Ebenen und sanfte Hügelzüge, Landwirtschaft so weit das Auge reicht. Gerste, Kartoffeln und immer wieder grüne Weiden. Das grösste landwirtschaftliche Anbaugebiet Norwegens, wie mir später erklärt wird. Gleichzeitig auch eines der grossen Ferienparadiese mit einem flachen weissen Sandstrand, der sich von Sola weiter nach Süden erstreckt. Die Bauernhöfe sind weit gestreut. Es sind nur wenige Dörfer auszumachen. D.h. keine Hoffnungen auf Restaurants und Tankstellen. Die weissen Wolken wirken gewaltig.

Das Wandererheim von Vigrestad liegt abseits der grossen Strasse mitten im Grün. Neugierige Damen warten dem Haus auf Ankömmlinge. Das nächste Dorf mit Laden und Tankstelle (!) 5 km entfernt. Das Heim ist voll ausgebucht. In der Küche wird in Schichten gekocht (von den Hamburgern, die zwei finstere Typen unbekannter Nationalität braten, stinkt es fürchter- lich). Derweil berichtet eine Dänenmutter begeistert von ihrer Herreise von Oslo durch’s Landesinnere hierher.
Zwei betagte Australierinnen – sie kämen jedes Jahr hierher – halten mit Ferienerinnerungen der letzten 50 Jahre über Norwegen pausenlos und wortreich dagegen.

Um 6 Uhr scheint die Sonne. Um 9 kommt starker Wind auf und von Norden her schwarze Wolken. Die Australierinnen halten mich beim Abschiednehmen nochmals mit ihren tausend Stories hin. Ihretwegen wird mich der Regen noch einholen! Schleunigst verabschiede mich von ihnen mit dem Hinweis, noch vor dem aufziehende Regen so weit wie möglich voranzukommen. 

Die 44 führt dem Meer entlang. Grosse, geschliffene Felsen wechseln mit kleinen Seen und Schafweiden. Viele Kurven, es geht rauf und runter. Die kleinen Fjorde werden nicht auf Meereshöhe umrundet, sondern die ins Meer hinaus auslaufenden Höhenzüge direkt gequert. Das schafft kleine Passstrassen am laufenden Band. Ein Eldorado für Biker!

In Hauge befindet sich das Denkmal für die Altmark, eine Reminiszenz aus dem Weltkrieg II.
Die Sonne hat nun endgültig Regie übernommen, ein herrlicher Sonntag bahnt sich an. Nach Kvinesdal verlasse ich die E 39, um das Landesinnere zu erkunden. Eine sehr abgelegene Gegend, bergig, bewaldet, viele Kurven, kleine Seen. Bei Kvås geht’s nach Osten und auf der 461 nach Kristansand.

Hier herrscht der Sommer, wie wir ihn kennen. Die Stadt macht einen gepflegten Eindruck. Reichlich Blumenschmuck in der Fussgängerzone. Sehr schöne Stadtkirche und ein riesiger Marktplatz mit den obligaten Pubs und Cafés. Die Promenade am Yachthafen ist mit ihren Brunnen und Skulpturen sehr geschmackvoll gestaltet. Der Yachthafen selbst ist eine einzige Festwirtschaft, zum Essen ist kaum Platz zu finden. In der Nähe der Jugendherberge befindet sich das Freibad, Wassertemperatur 19, Lufttemperatur 25 Grad C!

In einem Internetcafé buche ich die Rückfahrt mit dem Autozug ab Hamburg.

Im Zimmer, das ich mit 5 weiteren mates teile, herrscht drückende Hitze. Der hereingestürmte, finster blickende Russe grüsst kaum und verzieht sich, nach dem er sich von der lückenlosen Existenz seiner zahlreichen herumliegenden Habseligkeiten überzeugt hat, schon bald wieder. Da ist der Aussie um einiges gesprächiger. Bervor er sich zum Ausgehen bereit macht, bittet er mich auch ja auf seine Sachen aufzupassen. Er weiss, dass ich früh zu Bett gehen werde, weil ich morgen die erste Fähre nehmen will. Ein Ire ist auch da, er hat’s sehr eilig mit Anziehen und dem After shave. Er wird sich in Kürze mit seiner neuesten Bekanntschaft, es soll eine tolle Norwegerin sein, treffen und hoffentlich die Nacht mit ihr verbringen können.

Tag 26

Vigrestad - Kristansand
(km 251)
16. Juli 2005

Tag 27

Kristansand - Horsens
(km 248)
17. Juli 2005

Um 7.15 Uhr geht am Fährhafen schon die Post ab. Kolonnen von Autos vor und nach dem Billettschalter. Vor mir ein junges Paar aus Spanien, (Teneriffa) auf einer 1150-er GS. Beim Angurten der Bikes auf der Fähre gibt’s Probleme. Ich kenne die Tricks unterdessen. Sie sind erleichtert. Er etwas misstrauisch.

Die Überfahrt ist super und dauert nur 2.5 h mit dem Schnellboot.

Das schöne Wetter muss erwähnt werden. Beim Losmachen der Räder vor Hirtshals werden die beiden plötzlich gesprächig. Sie sind aus Bergen angereist und wollen via die BRD und Paris nach Hause. Von Spanien aus seien sie an einem Tag über 800 km gefahren. Sie hätten die Regenkombis zu Hause vergessen! Gewiss, sie kennen jetzt das Gefühl eines Vollwaschganges, sogar einen solchen bis auf die Haut.
Auf der Autobahn geht’s flott voran nach Süden. Viele Biker sind unterwegs. Man grüsst sich sehr freundlich, insbesondere diejenigen mit Kurs nach Norden! Was alles steht ihnen wohl noch bevor, fragt man sich.

Zwischenhalt in Aalborg. Hier sind viele Wohnblocks in Backsteinbauweise zu bewundern. Kleine Gässchen mit Blumen vor den Häusern. Nach Aalborg links weg von der Piste geht der Weg zum sogenannten Rebild in Skørping, auf einer Anhöhe gelegenes Freilichtmuseum , wo verschiedene Generationen von dänischen Häusern und altes Brauchtum zu besichtigen sind.
Auf der 461 fahre ich weiter via Hobro nach Randers und von dort nach Århus. Bei einer der vielen Kirchen stelle ich das Bike ab und marschiere los. Da ist eine reizende Altstadt mit französischem Cachet. Im Zentrum dann ein mit Granitplatten ausgekleideter Kanal mit Promenade und viele Strassencafés. Leider kann ich nicht mithalten, da ich kein dänisches Geld bei mir habe. Es ist noch Zeit, um ein Stück nach Süden weiterzukommen. Entlang der Küste trifft man auf viele Sandstrände und entsprechend viele schmucke, niedrige Ferienhäuser, auch mit Stroh gedeckte Dächer.

In Horsens ist Schluss für heute. Das Wandererheim ist eines der Superklasse, 4 Sterne! Man fühlt sich hier sehr gut aufgehoben. Leider ist das Restaurant geschlossen. Das Zentrum von Horsens ist schön ausgebaut, ferien halber sind auch hier viele Läden und Lokale geschlossen.

Diese Etappe fällt aus dem Rahmen der Nordkapreise. Sie bezweckt, ein Bild über die Schönheiten der Küste sowie der Städte Kiel und Lübeck zu gewinnen, gewissermassen eine Rekognoszierung für eine spätere, ausgiebigere Besichtigung.

Das Ergebnis fällt noch viel besser aus, als erwartet. Die die Eindrücke, Erlebnisse und persönlichen Begegnungen werden deshalb nicht weiter kommentiert. Die Bilder sollen sprechen.

Tag 28

Horsens - Lübeck (km 429)
18. Juli 2005

Tag 29
Lübeck - Hamburg - Lörrach (km 118)
19. Juli 2005

Auch an diesem Tag das selbe Ziel wie am vorangegangenen. Ein Abstecher noch nach Travemünde (im Regen). Da der Zug ab Hamburg erst nach 20.00 Uhr fährt, besuche ich in Hamburg das Museum Speicherstadt und unternehme eine Stadtrundfahrt. Am Bahnhof treffe ich Biker. Einige von ihnen waren auch ganz oben. Wir tauschen Erlebnisse aus. Sie werden schon bald zu den unvergesslichen Erinnerungen zählen.

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bergen-vigrestad-2
304Hegrestad
bergen-vigrestad-3
299LandwirtschaftbeiVerdalen
301Vigrestad
300vorVigrestad
bergen-vigrestad-5
bergen-vigrestad-8
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294hoffentlichbleibtdieSonnebeiVag
295beiForde
296amFischmarktvonStavanger
297HafenvonStavanger
309vielVerkehramHafen
306ListafjordenbeiKvinesdal
307beiKonsmo
304aInformationberdieAltmak
305beiHauge
298dasMuseumfrlfrderung
308Kristiansand
310imParkamStrand
311KristiansandamMorgenum8
312unterwegsnachHirtshals
313Aalborg
317Coffeetime
316ArhusamWasser
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314dnischesBauerngut
320IdylleinSurendorf
317ZiehbrckevonKappeln
319HeringreusenbeiKappeln
321Nord-OstseekanalinKiel
322Fachmnner
323altesHolz
324OstseebadSchnbergerStrand
332Travemnde
333FischeinTravemnde
334BernsteininTravemnde
327
329HausderBuddenbrooks
331sostrkensichKrperundGeist
336HamburgvomMichelaus465Stufen
335HamburgvomMichelaus
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Ankunft um 07.00 Uhr und anschliessend Fahrt nach Hause.

Tag 30

Lörrach - Schweiz
20. Juli 2005