Nordkap 2005

dies und das, gut zu wissen

Tipps für alle „Fahrenden“ mit Motorrad …

Ausrüstung:

  • Man nimmt immer zuviel an Ausrüstung mit!
  • Nicht vergessen: Man bewegt sich auch in Skandinavien in zivilisierter Umgebung. Alles ist irgendwo erhältlich. Selbst im Supermarkt von Andenes gibt es Artikel des täglichen Bedarfs zu kaufen. 
  • Was man an z.B. an Kleidern zuviel mitnimmt, versperrt nur Platz, der unterwegs für anderes nützlich sein kann.
  • Ein Kollege berichtete: 3 T-Shirts (für den Ausgang), 2 Funktionsunterwäschesets, 1 Baumwollhose hätten nebst der Motorradbekleidung (Lederjacke und -Hose) ausgereicht. Wird aus eigener Erfahrung bestätigt. Falls unterwegs trotzdem etwas fehlen sollte, siehe Punkt zwei.
  • Zusätzlich haben ein Paar gute Schuhe und eine Fleecejacke für den Abendspaziergang gereicht. Eine dünne Nylon-Regenjacke ist auch ganz nützlich. Letztlich geht’s auch ohne bzw. mit der Regenjacke .
  • Die tägliche Pflege der Lederstiefel mit Schuhwichse hat sich sehr bewährt 
  • Das Motorrad vor der Reise unbedingt von einer Werkstatt durchchecken lassen. Defekte unterwegs sind lästig, nicht immer einfach zu beheben (weil an abgelegenen Orten) und zwingen zu unerwünschten Reiseplanänderungen! VIP-Cards helfen einem da auch nicht weiter!
  • Keine Ersatzteile mitnehmen. Es wäre Zufall, wenn gerade derjenige Defekt auftritt, für den man das passende Ersatzteil bei sich hat.
  • Bei Pneudefekten unter schwierigen Bedingungen (meist herrschen diese eben vor) versagen die seriemässigen Pneureparatursets oft. Das einfachste Mitte dagegen ist eine Druckluftdose mit Kautschuklösung.
  • Ein Universalwerkzeug kann nicht schaden, besonders wenn man den Stachel aus dem Reifen ziehen können sollte.
  • Ein absolut dichter Regenanzug ist.
  • Es gibt keine wasserdichten Handschuhe, es sei denn, sie bestehen aus Gummi, alles andere ist vortäuschen falscher Tatsachen. Meine Leder- bzw. Textilhandschuhe waren auf gewisse Weise auch dicht. Sie speicherten das eingedrungene Wasser.
  • Ohrstöpsel gegen den Motorenlärm sind unentbehrlich.
  • Oft hält man an Stellen ohne feste Unterlage an und muss feststellen, dass man das Motorrad hier gar nicht genügend gesichert abstellen kann. Eine kleine Unterlage für den Seitenständer in der Jackentasche mitführen (Holzbrettchen oder Blech, 8×8 cm, Dicke je nach Gewicht der Maschine) ist sehr nützlich. Man kann sich aber schlicht auch jeweils mit einem Stein behelfen.

Stromanschluss

  • Der Spezialstecker für Skandinavien kam nie zum Einsatz, da meine Stecker problemlos passten. 
  • Bei den Schukosteckern und anderen Normen ist ein Universalstecker ratsam.
  • Ladegeräte für Handy und Foto nicht vergessen!

Internet:

  • Zugänge sind relativ dünn gesät und teuer. Die meisten Touristinformationen und die Herbergen verfügen über einen Anschluss, der meist  kostenlos genutzt werden kann. Sonst sich nach dem nächsten Internetcafé erkundigen.

Strassenkarten:

  • Es lohnt sich, Strassenkarten im Massstab ab 700 Tsd. und kleiner mitzuführen. Karten z.B. mit 1 Mio. weisen Ungenauigkeiten auf, die zu unnötigen um nicht zu sagen ärgerlichen Irrwegen führen.

Tankstellen:

  • liegen z.T. mehr als 80 km auseinander. Also auf genügend Vorrat achten.

Tempolimiten:

  • In ganz Schweden wurde keine polizeiliche Verkehrskontrolle oder Tempomessung gesichtet.
  • In Norwegen ist die Polizei bekannt für rasche und drakonische Strafen bei Tempoüberschreitungen. Angeblich generell mal Euro 150 und dann für jeden km über der signalisierten Geschwindigkeit weitere 150 Euro!
  • Tatsächlich wurden in NO Polizisten mehrmals am Kassieren beobachtet. Allerdings nur bei Überschreitungen innerorts. Man tut sicher gut daran, sich an die Signalisationen ab 50, 60, 70 km/h zu halten, so hart das manchmal auch sein kann. Ausserorts geniessen Motorradfahrer eine gewisse Narrenfreiheit. Fährt man z.B. mit der ausserorts höchstzulässigen Geschwindigkeit 80 hinter einem PW her, bricht nach einiger Zeit Unruhe aus. Der PW-Lenker schwenkt demonstrativ an den Strassenrand und gibt die Strasse zum Überholen frei. Da muss man ja wohl oder übel! Geschwindigkeiten von 100 km/h und mehr sind da keine Seltenheit.
  • Das nur langsame Vorankommen für Motorradfahrer in NO ist also in der Praxis ein Märchen. Es gibt sehr lange Strecken ohne ein Haus und ohne Beschränkungen unter 80 km/h.

Strassen:

Die Strassen sind mehrheitlich in sehr gutem Zustand und problemlos zu befahren. Nebenstrassen warten da und dort mit Überraschungen auf: Wellen, Naturbeläge. 

Verkehr / Fähren: 

Mitte Juni bis Mitte Juli mässig.

Erfreulicherweise sind die Überfahrten mit den Fähren kostenlos. In ganz seltenen Fällen wird eine bescheidene Gebühr erhoben.

Unterkunft:

  • Jugenherbergen sind preisgünstig, sauber und vermitteln viele kameradschaftliche Kontakte mit Informationen rund um die Reiseroute und vieles anderes mehr. Voraussetzung: mat tut selbst auch etwas dazu.
  • Die Jugenherbergen sind Touristen jeglichen Alters ohne Einschränkungen zugänglich. Sie werden auch so genutzt.
  • Eine Mitgliedkarte für die Jugenherberge bei der ersten Übernachtung oder im Voraus via Internet lösen. In vielen Fällen geniesst man bei der Reservation gewisse Vorteile.
  • Viele Herbergen setzen die Verwendung von Bettwäsche voraus, die man auch vor Ort mieten kann. Dort wo sie nicht zwingend verlangt wird versieht ein Schlafsack gute Dienste.
  • An Orten mit grossem Touristenaufkommen (Nordkap, grössere Städte oder Fährhäfen) lohnt sich eine telefonische Reservation ein oder zwei Tage im Voraus sehr. Via Internet auch möglich. Siehe auch „Links, Herbergen „
  • Stugors sind auf 4 Personen und mehr ausgelegt und kosten deshalb in der Regel auch den Preis z.B.wie für ein Hotelzimmer.
  • Hotels sind in Skandinavien teuerer als im südlichen Europa. Das Angebot bzw. die Auswahl ist ebenfalls bescheiden. An grösseren Touristenorten sind sie ab 18.00 Uhr häufig wegen Reisegruppen bereits vollständig belegt.

Zahlungsmittel:

  • Kreditkarten werden problemlos akzeptiert. Einheimische zahlen selbst die Zeitung am Kiosk bargeldlos. An sämtlichen Geldautmaten kann Bargeld bezogen werden.

sonstiges

Wetter: 

Bekannte vor Ort attestierten mir, dass während meiner Reise für schwedisch/norwegische Verhältnisse ungewöhnlich gutes Wetter geherrscht habe.

Auf meine Bemerkung zum kübelweise gefallenen Regen vor und in Bergen lächelte die Hotel Rezeptionistin mild und meinte, das Wetter sei bei ihnen in Bergen eben so. Punkt.

Hotel versus Alternativen

Wie aus dem Text hervorgeht, habe ich hauptsächlich in Wandererheimen logiert. Einerseits der zuverlässigen und günstigen Unterkünfte wegen. Andererseits wegen der ungezwungenen, kameradschaftlichen Atmosphäre und den guten Kontakten, verbunden mit den vielen interessanten Informationen zu Land und Leuten.

Fotografieren:

Meine Fotoausrüstung bestand aus einer „schweren“ Kamera (Minolta A1) griffbereit im Tankrucksack und einer „leichten“ (Canon IXUS V3) für die abendlichen Spaziergänge. 

Die hier gezeigte Bildqualität ist leider suboptimal.
Obwohl ich den ungefähren Speicherbedarf anhand der geschätzten Anzahl Bilder pro Tag ermittelt habe, war schon nach kurzer Zeit klar, dass der Speicherbedarf höher ausfallen dürfte.

Mangels zusätzlicher Speicherkarten musste ich unterwegs von 1024 x 768 px Bildauflösung auf eine von 640 x 480 px umschalten. D.h. mit dem Verlust an Auflösung geht in der Regel auch ein Verlust an Bildschärfe einher.

Navigation:

Die ganze Reise habe ich mit Strassenkarten bestritten. Wie erwähnt, ergaben sich da und dort Unstimmigkeiten, die auf ungenaue Einträge zurückzuführen waren.

Navigationsgeräte waren zu dieser Zeit bereits erhältlich, aber teuer. Eines zu kaufen, fiel mir nicht ein. Mit Kartenlesen war ich bestens vertraut. 

Die GPS-Navigation ist normalerweise auf die kürzeste oder schnellste Verbindung zwischen A und B programmiert. Ob diese Streckenführung jeweils die geeignetste ist, ist erfahrungsgemäss nicht immer so sicher. Deshalb scheint mit das Mitführen einer guten Strassenkarte als zweckmässig.

was ich anders hätte machen sollen

Das Reisen an sich ist schon eine sehr schöne Sache. Die damit verbunden Erlebnisse und Kontakte aber erst recht.

Umso mehr sollte man sie gelegentlich und auch spontan mit interessanten Angeboten vor Ort erweitern. Bei einer guten Reiseplanung sollte man den Raum dazu unbedingt vorsehen. Im Nachhinein erst realisiert man, dass ein zusätzlicher Tag hier und einer dort problemlos möglich gewesen wäre.

Ich bedaure zum Beispiel, dass ich am Nordkap keinen Ruhetag mit der Erkundung der weiteren Umgebung eingelegt habe. Dass ich in Harstad ohne Not auf den Angelausflug verzichtet habe. Desgleichen in Andenes, dass ich nicht zum Whale Watching ausgefahren bin. Alles verpasste Chancen, die in den seltensten Fällen nachzuholen sind. 

Bei dieser Webseite handelt es sich um ein Redesign der ursprünglichen 2005-Version. Diese wurde durch einen Wechsel des Providers teilweise zerstört. Die Inhalte konnten anhand der in .htm gespeicherter Dateien wiederhergestellt werden.

Gegenüber der alten Version wurde einzig das Layout auf ein etwas neuzeitlicheres Layout gebracht und die Texte hinsichtlich Fehler und stilistische Elemente redigiert.

Links

Touristinformationen